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23. Dezember 2021Schnecke 114: Migrationsgeschichten – Kulturelle Herausforderungen für CI-TrägerEtwa ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Das sind etwa 22 Millionen Menschen. Sie oder ihre Vorfahren kamen, um hier zu arbeiten, sie kamen als Schutzsuchende. Darunter sind auch viele Hörgeschädigte, die vor besonderen kulturellen Herausforderungen stehen. Welche dies sind und wie sie bewältigt werden können, welche Rolle Selbsthilfegruppen dabei spielen – darüber berichtet die Schnecke in ihrer aktuellen Ausgabe.Integration ist ein wechselseitiger Prozess: Besonders hörgeschädigte Geflüchtete stehen dabei vor großen Herausforderungen, doch auch die Menschen, die sich um die kümmern. Eine wichtige Rolle spielen Selbsthilfegruppen. Allerdings sind sie oft bei Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund nicht bekannt. Beide Seiten müssen bereit sein, mehr aufeinander zuzugehen, sagen Fachleute. Wie dies gelingen kann, schreiben der Medizinsoziologe Dr. Christopher Kofahl und Eva Kauenhowen von der Bundesarbeits-gemeinschaft Selbsthilfe. Es gibt zahlreiche Freiwillige, die sich mit Kursen und Alltagshilfen für Geflüchtete oder Migrantinnen und Migranten mit Hörschädigung engagieren. Eine davon ist die Ärztin und Audiologin Wafaa Shehata-Dieler, die selbst aus Ägypten stammt und arabisch spricht. 2015/2016 engagierte sie sich ehrenamtlich für Geflüchtete. Zudem kommen geflüchtete Eltern mit hörgeschädigten Kindern in das von ihr geleitete Comprehensive Hearing Center, wo Prof. Shehata-Dieler sich auch um spätversorgte und traumatisierte Flüchtlingskinder kümmert. Um allen gerecht zu werden, braucht es ein breites Spektrum an Fachwissen und Fertigkeiten. Wie Lehrerinnen und Lehrer sich dies aneignen könnten, erläutert Prof. Claudia Becker von der Berliner Humboldt-Universität. Sie und ihr Team bieten dort Fortbildungen in Trauma-Pädagogik an. Wie tatsächlich das Trauma der Flucht in Deutschland nachwirkt, erzählt die 32jährige Irakerin Iman. Drei ihrer Kinder sind gehörlos, ihr Ehemann lebt noch im Irak. Edris, Arena, Badie und Mohamad sind hörgeschädigte junge Geflüchtete, die ein Berufsvorbereitungsjahr machen. Eine ihrer Lehrerinnen ist die 29jährige Feyza Önal, ein Kind türkischer Einwanderer. Die CI-Trägerin unterrichtet hörgeschädigte Migrantinnen und Migranten und erzählt ihren Weg zwischen den Kulturen. Aus ihren Erfahrungen als Logopädin berichtet Özlem Önder. Sie weiß, dass es nicht nur sprachliche, sondern auch kulturelle Missverständnisse gibt. Und sie gibt Tipps, sie zu vermeiden.Weitere Themen in Schnecke Nr. 114 sind:
Redaktion Schnecke/Schnecke-Online gGmbH Redaktioneller HinweisDie Fachzeitschrift Schnecke wird seit 1989 von der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft DCIG – www.dcig.de – herausgegeben. Die Zeitschrift informiert Leser im deutschsprachigen Raum über die Themen Cochlea-Implantat (CI), Schwerhörigkeit, Taubheit, Tinnitus, Hörgeräte und Hör-Hilfsmittel. Fachbeiträge und Erfahrungsberichte von Betroffenen vermitteln tiefe Einblicke in die Problematik von Hörschädigungen und in ihre Bewältigung. Zugleich bietet die Zeitschrift ihren Lesern ein Forum und vielfältige Kontaktmöglichkeiten. Die Schnecke erscheint viermal jährlich mit einer aktuellen Auflage von 5.500 Exemplaren. |
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