Ausgabe 88
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05.06.2015Schwerhörigkeit und fremdsprachliche KommunikationDas Leben und die Kommunikation mit einer Hörschädigung bringen zahlreiche Herausforderungen mit sich - insbesondere für diejenigen Hörgeschädigten, die aufgrund eines Migrationshintergrundes in zwei oder noch weiteren Sprachen kommunizieren müssen. Die 88. Ausgabe der Schnecke thematisiert im Schwerpunkt die Situation von Menschen mit Hörbehinderung und Migrationshintergrund. Zu diesem Themenbereich kommen auch zahlreiche Experten zu Wort. Unter ihnen Dr. Melanie Teschendorf, Fachärztin für HNO-Heilkunde im Ruhrgebiet, die zur bilingualen Entwicklung CI-versorgter Kinder mit Migrationshintergrund Stellung nimmt. Professor Dr. Gottfried Diller und Anke Martsch widmen sich den Herausforderungen einer angemessenen Sprachförderung bei türkischen Kindern mit CI und geben hilfreiche Tipps. Repräsentanten aus Medizin, Rehabilitation und Selbsthilfe äußern sich zu praktischen Fragen der Verständigung mit CI-Trägern mit Migrationshintergrund. Und Priv.-Doz. Dr. Diana Arweiler-Harbeck, Oberärztin an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Essen, stellt einen erfolgreichen Ansatz zur Förderung hörgeschädigter Menschen mit Migrationshintergrund vor. "Die Barrieren sind zu oft im Kopf – und sie gilt es abzutragen", so Professor Dr. Dietrich Grönemeyer in seinem Grußwort zur aktuellen Ausgabe. "Mit vereinten Kräften. Mit einem gemeinsamen Ziel: einem Leben in Würde für alle Menschen. Egal, woher sie kommen, egal, welche Sprache sie sprechen. Und egal, ob mit oder ohne Behinderung." Themenvielfalt aus Erfahrungsberichten und FachbeiträgenWie immer bietet die Schnecke eine Vielzahl weiterer interessanter Themen – in bewährter Mischung aus Erfahrungsberichten und Fachbeiträgen. Thematisiert werden u.a. das große therapeutische Spektrum bei Hörimplantaten, eine gute Bedienung von Hörgeräten, die bislang unzureichende Berücksichtigung des Themas Schwerhörigkeit bei Hausärzten, die CI-Nachsorge im Alter, die Ergebnisse einer Leserumfrage sowie die Erwartungen, die Patienten und deren Angehörige nach der CI-Anpassung haben. Und Leibniz-Preisträger Professor Dr. Tobias Moser wird in einem ausführlichen Interview als "Hörforscher mit Visionen" vorgestellt. Nicht zuletzt verabschieden sich mit dieser Ausgabe auch Hanna Hermann, bisherige Chefredakteurin sowie ein Großteil des Redaktionsteams, bedanken sich bei allen Lesern und Unterstützern der Zeitschrift und wünschen dem neuen Redaktionsteam bestes Gelingen.
Autor: martin.schaarschmidt@berlin.de |
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