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Professor Patrick Schuler ist neuer Direktor der Klinik für Hals, Nasen- und Ohrenheilkunde am Univesitätsklinikum Heidelberg

Seit erstem Oktober ist Patrick Schuler Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Heidelberg Er will insbesondere Tumoren des Kopf-Hals-Bereiches erforschen und behandeln. Ziel ist außerdem, im Hörzentrum die klinische Behandlung und universitäre Forschung voranzubringen. Schuler folgt auf Professor Dr. Peter Plinkert, der nach 20 Jahren in den Ruhestand geht.

Porfessor Patrick Schuler (c) Universitätsklinikum Heidelberg

Professor Patrick Schuler / Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Die feine präzise Arbeit mit mikroskopischen Geräten am Kopf habe ihn schon immer fasziniert, sagt Professor Patrick Schuler. „Die Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde ist deshalb so interessant, weil sie so vielseitig ist. Sie bietet die Möglichkeit, chirurgisch und konservativ tätig zu sein. Meine Patienten leiden an verschiedenen Tumoren, sie haben Probleme mit dem Hören, Sprechen, Riechen oder Schlucken und kommen in jedem Alter“, beschreibt Schuler die Faszination, die sein Fach auf ihn ausübt.

In Heidelberg trifft Schuler auf einen großen Kreis von Expertinnen und Experten der Krebsmedizin, von der Grundlagenforschung über die Diagnostik bis hin zur Therapie per Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie sowie neuere Verfahren mit Immun- und Zelltherapien. „Genau diese beeindruckende Bandbreite der Onkologie liegt in meinem Interessengebiet“, sagt Schuler. „Ich freue mich auf zahlreiche Kooperationen mit starken Partnern.“

Verstärkung der Krebsmedizin in Heidelberg

Professor Dr. Dr. Jürgen Debus, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg und Ärztlicher Direktor der Klinik für Radioonkologie, begrüßt den neuen Kollegen: „Professor Patrick Schuler passt wunderbar zum Heidelberger Medizincampus. Mit seiner breiten Expertise von der robotergestützten Tumorchirurgie bis hin zu modernen immuntherapeutischen Therapiekonzepten für die Kopf-Hals-Tumoren ergänzt er den Heidelberger onkologischen Schwerpunkt im Universitätsklinikum und im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen NCT Heidelberg, das wir gemeinsam mit dem DKFZ betreiben. Persönlich freue ich mich auf die Zusammenarbeit bei der Bestrahlung mit Schwerionen, die wir hier im Heidelberger Ionenstrahltherapiezentrum seit 15 Jahren einsetzen. Diese Art der Bestrahlung ist besonders für Patientinnen und Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren geeignet.“

Professor Dr. Michael Boutros, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg, sieht den Forscher Patrick Schuler als wertvollen Partner für viele Interaktionen in der Rhein-Neckar-Region. „Die Immuntherapie in der Onkologie rückt immer stärker ins Blickfeld der Forschung und der Therapie. Um die Erkenntnisse aus dem Labor in innovative Therapien zu überführen, brauchen wir Mediziner wie Patrick Schuler, die Forschung und Klinik miteinander verbinden – die Idealbesetzung für die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum.“ Eine besondere wissenschaftliche Auszeichnung für Professor Schuler war die Aufnahme in das Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im vergangenen Jahr.

„Bisher sprechen nur etwa 20 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren auf die Immuntherapie an“, sagt Schuler. Das liege möglicherweise daran, dass diese Form der Therapie bisher nur als letzte Möglichkeit zum Einsatz kommt, wenn alle anderen Therapieformen versagt haben. „Mit unserer Forschung wollen wir verstehen, wie das Immunsystem auf die verschiedenen Immuntherapeutika wie Checkpoint-Inhibitoren reagiert. Diese Erkenntnisse können uns helfen, die Tumorzellen besser zu erkennen und abzutöten.“ In klinischen Studien möchte Schuler zudem herausfinden, ob die Immuntherapie auch schon früher im Therapieverlauf zum Einsatz kommen oder lokal angewendet werden kann, um den Betroffenen eine effektivere Therapie zu ermöglichen. 

"Fokus auch auf implantierbare Hörgeräte"

Aber auch im Bereich der Versorgung mit implantierbaren Hörgeräten sieht Professor Schuler die Weiterentwicklung im Fokus seiner Arbeit. „Die technischen und operativen Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft.“ Im bestehenden Hörzentrum der Klinik will Schuler die klinische Behandlung und universitäre Forschung weiter ausbauen und in Zukunft auch hier die robotergestützte Operationstechnologie voranbringen. Insbesondere mit den Rehabilitationsmöglichkeiten im Hause könne den Patientinnen und Patienten von der Diagnose über Operation bis zur lebenslangen Nachsorge die komplette Versorgung angeboten werden.

Zur Person: Professor Patrick Schuler

Professor Dr. Patrick Schuler wurde in San Diego in den USA geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Nach dem Abitur studierte er Medizin an den Universitäten in Würzburg, Toronto und Uppsala. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an den Universitätskliniken in Düsseldorf, Essen und Ulm. Von 2010 bis 2011 verbrachte er zwei Jahre am Hillman Cancer Center der Universität Pittsburgh in den USA im Labor von Dr. Theresa Whiteside, wo sein Interesse an der Krebsimmuntherapie geweckt wurde. In Ulm übernahm er 2014 die Leitung der experimentellen Arbeitsgruppen für „Immunsuppressive Zellpopulationen“ und für „Robotische Chirurgie“, mit denen er seine Karriere als Forscher auf diesen Gebieten ausbaute. 2016 verlieh ihm die Universität Ulm eine außerplanmäßige Professur, und 2021 wurde er zum Stellvertretenden Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde berufen. Professor Schuler ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Schuler folgt auf Professor Peter Plinkert, Ärztlicher Direktor der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg, der Ende September in den Ruhestand verabschiedet wurde. Plinkert baute die Klinik zu einem überregionalen Zentrum für die Versorgung mit Cochlea Implantaten  aus, gründete ein ambulantes CI Rehabilitationszentrum und brachte das bundesweite Hörscreening für Neugeborene auf den Weg.

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg


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