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3. März 2025

Welttag des Hörens - mehr verstehen, mehr erleben

Zum Welttag des Hörens engagieren sich die Weltgesundheitsorganisation, Verbände, Ärzte und Hörsysteme-Hersteller ganz besonders für die Hörgesundheit. 2025 steht er unter dem Motto: Mehr verstehen, mehr erleben. Es spielt darauf an, dass Hören weit mehr als das Wahrnehmen von Schall ist.

Interaktion und Teilhabe hängen wesentlich vom guten Hören ab. Ein nicht medizinisch versorgter Hörverlust kann die Sprachentwicklung, die psychische Gesundheit, die Lebensqualität und den Bildungserfolg beeinflussen, so die Weltgesundheitsorganisation, WHO. Letztlich hängt daran auch die finanzielle Unabhängigkeit.

Zusammenhang zwischen Hörverlust, Alzheimer und Depressionen

Wissenschaftliche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen unversorgten Hörverlust und und dem Nachlassen des kognitiven Leistungsvermögens. Studien zeigen auch den Zusammenhang zwischen Hörverlust und dem Risiko einer Alzheimer-Erkrankung im Alter.  Es gibt außerdem Vermutungen, dass ein unbehandelter Hörverlust das Risiko von Depressionen steigen lässt.

Eindeutig wissenschaftlich belegt ist, dass schlechtes Hören Gefahren für das physische, soziale und emotionale Wohlbefinden bergen. Wer schlecht hört, meidet zunehmend Telefonate und Gruppen; zum Beispiel auf Feiern oder in Gaststätten.

Neue EuroTrak Studie

96 % der Hörgeräte-Träger haben laut der aktuellen "EuroTrak Germany–Studie" eine höhere Lebensqualität, seitdem sie ihre Schwerhörigkeit haben versorgen lassen, so der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie. Die EuroTrak Studie ist eine international Vergleichsstudie. Seit 2009 werden alle drei Jahre die Auswirkungen der Hörschädigung und der Hörgerätenutzung untersucht. Ein weiteres Ergebnis ist: etwa 60% der Hörgeräteträger bedauern rückblickend, dass sie eine Versorgung zu lange aufgeschoben und so auf gesellschaftliche und berufliche Teilhabe verzichtet hätten.

Weitere Fakten sind:

  • 56% der Hörgerätenutzer sind mit ihrer Schlafqualität zufrieden, bei den Personen mit unversorgter Hörminderung sind es 31%.
  • 39% der Hörgeräte-Träger fühlen sich abends physisch erschöpft, aber 69% der unversorgten Menschen.
  • 96 % der berufstätigen Hörgeräteträger profitieren im Job von den Hörsystemen. Mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass sie dank ihrer Hörsysteme länger berufstätig sein können.

Die Studie untersucht außerdem die mit dem Hörverlust verbundenen Kosten. Demnach verursachen die Produktivitäts- und Lebensqualitätsverluste allein in Deutschland einen Schaden von 39 Milliarden Euro jährlich. Pro Person sind das mehr als 10.000 Euro rechnet die Initiative Hörgesundheit vor. Die EuroTrak-Studie lässt zudem den Rückschluss zu, dass die Zahlen noch höher liegen könnten. Denn mehr als jeder zehnte Bundesbürger schätzt, dass seine Hörfähigkeit eingeschränkt ist, doch fast jeder fünfte der Gruppe geht nicht zum Arzt.

Infos zu Implantaten und Hörgesundheit

Der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie will am Welttag des Hörens sensibilisieren und hat daher auf der Internetseite auf mehrere Unterseiten einführende Informationen zum Thema Hörgesundheit zusammengetragen, speziell auch eine Seite zu Hörimplantaten.

Der CI-Hersteller Med-El verweist auf die technologische Revolution von Cochlea-Implantaten und anderen Hörsysteme. Im Mittelpunkt steht am Welttag des Hörens die Hörgesundheit. Med-El gibt Tipps: Hörscreenings für Kinder fördern die Sprach- und Sprechentwicklung sowie soziale Fähigkeiten, so das österreichische Unternehmen.

Musikliebhaber und Gamingfans sollten Gehör schonen

In einer Mitteilung heißt es weiterhin: „Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie sehr Lärm in der Freizeit das Gehör auf lange Sicht schädigen kann.“ Kopfhörer sollten nur auf bis zu 60% der maximalen Lautstärke eingestellt sein und mit Pausen der Dauerbeschallung könnten Schädigungen vermieden werden.

Regelmäßiger Hörtest ab 50

Einig sind sich alle Experten, spätestens ab dem 50. Lebensjahr sollten Alle regelmäßig einen Hörtest machen. Die Früherkennung von Hörschäden ermöglicht eine angemessene Versorgung und mehr Lebensqualität.

Und wenn Menschen bereits mit Hörhilfen ausgestattet sind: dann ruft der Deutsche Schwerhörigenbund dazu auf, die Systeme den ganzen Tag zu tragen. Nur so könne eine gute Hörgewöhnung erreicht werden. (mr)

Foto: BVHI


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