5. November 2018
12. CI-Symposium in St. Wendel
Zum 12. Cochlea-Implantat Symposium im saarländischen St. Wendel konnte der Chef der veranstaltenden Bosenberg-Klinik, Harald Seidler, am 2. und 3. November 2018 mehr Teilnehmer begrüßen als je zuvor. Im Mittelpunkt stand u.a. die Bedeutung der individuell zugeschnittenen Nachsorge für den Erfolg einer CI-Versorgung. Eine Bildergalerie:
Zu Beginn des Symposiums holte Harald Seidler (rechts, am Rednerpult) sein Team aus der Bosenberg-Klinik auf die Bühne.
Die Bedeutung der Selbsthilfe im Heilungsprozess, aber auch für das Gesundheitswesen allgemein unterstrich Jerome Servais (HNO-Uniklinikum Mannheim).
Das Uniklinikum Mannheim arbeitet in der therapeutischen Nachsorge mit der Bosenberg-Klinik St. Wendel eng zusammen. In einer spezialisierten Rehaklinik sei es leichter, Termine verbindlich zu vereinbaren als in großen Kliniken, sagte Servais. Er betonte daneben die Vorzüge einer stationären Reha. Die Möglichkeit zum Austausch in Gruppen sei für rasche Lernerfolge mit entscheidend.
Volles Haus: Veteranen des St. Wendeler CI-Symposiums können sich noch erinnern, dass früher im Saal Platz für Info-Stände von Firmen war. Längst sind diese in einem Nebenraum untergebracht. Viele Teilnehmer des Symposiums hoben die Bedeutung der Chance zu intensiven Gesprächen hervor.
Eine US-amerikanische Untersuchung zu Komplikationsraten in der CI-Versorgung stellte Professor Jens E. Meyer (Asklepios Klinik Hamburg vor). Bei einer von hundert Operationen muss den von Meyer präsentierten Daten zufolge mit dem Ausfall des Implantats gerechnet werden. Insgesamt seien die Komplikationsraten sehr niedrig, sie könnten sich aber von Klinik zu Klinik durchaus deutlich unterscheiden.
Professor Joachim Müller (Uniklinik München) wurde von Harald Seidler als „Stammgast“ seines Symposiums begrüßt. Müller sprach sich entschieden dagegen aus, CI-Versorgungen an allzu vielen (derzeit 150) HNO-Kliniken anzubieten: „Das Können der Beteiligten ist doch sehr unterschiedlich ausgeprägt.“
Zum Thema Schwindel nach einer CI-Operation trug Müllers Münchener Kollegin Julia Louza vor, dass sich Gleichgewichtsprobleme in den allermeisten Fällen rasch beilegen ließen. Mittels schlankerer Elektroden und schonenderer OP-Methoden ließen sich dauerhafte Gleichgewichtsprobleme heute fast immer vermeiden. Oft sei die Ursache von Schwindelgefühlen ohnehin nicht in der Operation zu suchen.
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