Wann liegt eine Schwerhörigkeit vor?

Schwerhörigkeit ist, wenn die Kommunikation individuell eingeschränkt ist.

Schwer hören bedeutet, dass das Gehör nicht (mehr) die normale Leistung bringt. Es gibt die leichte Schwerhörigkeit, die mittlere und die hochgradige Schwerhörigkeit, die auf den Ohren unterschiedlich ausgeprägt sind und auch zur Taubheit führen können. Schwerhörigkeit ist nicht wieder zu normalem Hören zurückzutherapieren, sondern ist unumkehrbar. Das eingeschränkte Hörvermögen lässt sich mit genau angepassten Hörsystemen kompensieren. Wenn allerdings nach der Versorgung mit Hörsystemen kein offenes Sprachverständnis mehr erreicht werden kann, sind Innenohr-Implantate notwendig. Man unterscheidet verschiedene Arten von Schwerhörigkeit:

Bei der Mittelohrschwerhörigkeit ist die Weiterleitung der Schallwellen im Mittelohr mechanisch gestört.
Schallleitungsschwerhörigkeit liegt dann vor, wenn durch Probleme wie z.B. Fehlbildungen im Außen- oder Mittelohr der Schall nicht ins Innenohr geleitet wird. In diesen Fällen spricht man auch vom konduktiven Hörverlust.
Eine neurale Schwerhörigkeit nennt man die Störung des Hörnervs, bei der Impulse nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet werden können.
Außerdem kann Schwerhörigkeit angeboren oder krankheitsbedingt sein sowie durch Fehlbildungen entstehen. Lärm im Alltag, auf der Straße, im Beruf etc. verursacht oft eine Schwerhörigkeit. Mit zunehmendem Alter spricht man von einer Altersschwerhörigkeit.

Schwerhörigkeit ist in Deutschland sehr weit verbreitet, schätzungsweise leben etwa 14 Millionen Bürger mit einer Hörbehinderung. Dies ist eine sehr große Gruppe – und dennoch sind Hören und Gehörlosigkeit in der Gesellschaft kein Thema, Schwerhörige haben keine Lobby.

Schwerhörige Kinder und Erwachsene kommunizieren lautsprachlich und sehen dabei oft von den Lippen ab. In der Schule, in der Universität/Hochschule, im Beruf und im gesellschaftlichen Leben sind die Einschränkungen individuell, d.h. sie sind abhängig von der Raumakustik, von den Sprechern und bei großen Veranstaltungen auch vom Vorhandensein von Induktions- oder Funkanlagen und deren Einsatz.

Betroffene sollten mit ihrer Schwerhörigkeit offen umgehen, d.h. Gesprächspartner darauf hinweisen, wie die Kommunikation am besten gelingen kann.

Siehe auch Glossar

 

 


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