16. Februar 2018

HR Fernsehen berichtet über einen langen Weg zum CI

Um 18.50 Uhr am 15. März lohnt es sich, das Dritte Programm aus Hessen einzuschalten: Eine Frankfurter CI-Trägerin berichtet über ihren Leidensweg, der sie schließlich zum Hören mit Cochlea Implantat führte.

Vom Hörgerät zum Cochlea Implantat:  ein langer Weg

Wahrscheinlich war Brigitte Oberkötter schon von Geburt an auf einer Seite schwerhörig, jedoch wurde das damals nicht bemerkt und erst später festgestellt. Aufgrund der linken „normalhörenden“ Seite war ein Spracherwerb möglich, aber auch das ließ im Laufe der Zeit nach. Im Alter von 20 Jahren wurde das rechte Ohr operiert (Stapesoperation), jedoch ohne nennenswerten Erfolg, so dass sie dann kurz darauf links ihr erstes Hörgerät bekam. Für ein zweites Hörgerät musste sie kämpfen, da damals die Krankenkassen davon ausgegangen sind, dass eine Seite ausreichend sei. Nach einer weiteren OP im Jahre 1987 wurde das „bessere“ Ohr ebenfalls erfolglos operiert, so dass Frau Oberkötter weiterhin auf Hörgeräte angewiesen war. Insgesamt 44 Jahre war Brigitte Oberkötter mit Hörsystemen versorgt und kam auch gut zurecht - doch leider war ihr Hörverlust progredient,  so dass auch hier die Hörgeräte an Ihre Grenzen kamen. 2011 hatte Brigitte Oberkötter Anspruch auf neue Hörgeräte. Zu diesem Zeitpunkt riet ihr  Hörgeräteakustiker zu Cochlea Implantaten, da eine Hörsystemeversorgung keinen ausreichenden Erfolg mehr gebracht hätte. Brigitte Oberkötter: „Nach allen Voruntersuchungen in der Uniklinik Frankfurt kam der positive Befund raus, dass eine CI Versorgung möglich wäre, und ich entschied mich dann schnell zu diesem Schritt.“ Nach nur vier Wochen konnte sie mit dem CI auf der linken Seite schon erstaunlich gut hören,  so dass sie direkt nach einer Reha in Bad Nauheim das zweite CI für rechts bei Ihrer Krankenkasse beantragte.

Zunächst sagte die Kasse: Nein!

Dies wurde zunächst von der Krankenkasse abgelehnt mit der Begründung  sie würde zu gut mit der linken  CI-Seite hören, und das würde ausreichen. 2012 wurde das CI dann doch auch rechts bewilligt, so dass Brigitte Oberkötter seitdem selbstbewusster durchs Leben schreitet und nicht mehr von Ängsten verfolgt wird, etwas nicht oder falsch zu verstehen. Seit 2011 ist sie Mitglied der CI-Selbsthilfegruppe Frankfurt am Main und seit 2012 sogar stellvertretende Vorsitzende. In diesem Rahmen bietet sie zusammen mit Renate Bach ein „Hör-Fitnesstraining“ von CI-Trägern für CI-Träger kostenfrei an.

Mittlerweile wagt sie sich sogar an das Thema Musik ran und hat seit letztem Jahr ein Konzert-Abo.

Alles in allem ist sie froh, den Schritt gewagt zu haben und berichtet in der Fernseh-Sendung Service Gesundheit des Hessischen Rundfunks am Donnerstag,  den 15. März 2018 um 18.50 Uhr  darüber mit Herrn Prof. Timo Stöver aus der Universitätsklinik Frankfurt und Frau Tanja Di Mauro ,CI-Akustikerin in Frankfurt.

 Zum Thema „Bewilligungspraxis der Krankenkassen“ siehe Schnecke Nummer 99. Sie erscheint Ende März.


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