8. April 2019
„Ein Tag der Dankbarkeit“
Das Comprehensive Hearing Center (CHC) der Universitätsklinik Würzburg feierte sein 10-jähriges Bestehen am 6. April 2019 mit einem Tag der Offenen Tür(en). Dementsprechend fand der „Festakt“ statt in einem Saal ganz unprätentiös auf dem Gang des 5. Obergeschosses der Klinik statt:
Klinikdirektor Professor Rudolf Hagen, ausnahmsweise nicht im weißen Kittel, sprach vor Patienten und Mitarbeitern von einem „Tag der Dankbarkeit“. Man habe hier im Klinikum auf einer Etage alle Expertise rund ums Hören und die Versorgung mit Implantaten versammeln können. Comprehensive bedeute „allumfassend“ und für Patienten kurze Wege sowie eine wahrhaft „personalisierte Medizin“:
Prof. Hagen erklärte die Wahl des englischen Namens CHC mit der Internationalität der Würzburger HNO-Forschung und Mittelohrchirurgie. Man stehe mit einem weltweiten Kreis führender Hör-Zentren in ständigem Austausch. Das solle auch so bleiben. Hagen: „Unser OP-Kurs ist seit 30 Jahren ausgebucht.“ Viele Chirurgen vor allem aus Ost-, Südosteuropa und dem Nahen Osten haben sich in Würzburg weitergebildet.
Würzburgs 2. Bürgermeister Adolf Bauer (CSU; rechts, neben Prof. Hagen) zeigte sich tief beeindruckt und zu der Feststellung veranlasst: „Hier in Würzburg haben wir das Mekka der Ohrenheilkunde“, ja „die beste HNO-Klinik in Deutschland“:
"Es muss möglichst schnell gebaut werden"
Die Räume im Klinikum sind zwar funktional, aber doch in die Jahre gekommen. In Planung ist deshalb ein Umzug in ein neues Gebäude, das gleich hinter dem alten errichtet werden soll, samt Tram-Anbindung an die Stadt – bei Beibehaltung des „allumfassenden“ Konzepts, wie Hagen betonte. Über die Details wird in Würzburg derzeit intensiv verhandelt. Bürgermeister Bauer jedenfalls sagte seine volle Unterstützung zu: „Es muss möglichst schnell gebaut werden.“
Besucher konnten am Tag der Offenen Tür alle Diagnose- , Beratungs- und Therapie-Angebote des CHC in Augenschein nehmen und an Führungen teilnehmen. Gesprächspartner(innen) standen überall für sie bereit:
Dieses Angebot wurde sogleich rege genutzt:
Hier erklärt Logopädin Tina Borst einem Besucher, der trotz Hörgerät auf dem rechten Ohr praktisch taub ist, die eventuelle Entscheidung für ein Cochlea Implantat sei keine, „die man übers Knie bricht. Das Hören mit CI will gut gelernt sein.“
Die Logopädin demonstrierte denn auch gleich, welche Art von Hör- und Versteh-Übungen den CI-Patienten erwarten würden:
In anderen Räumen wurden die Implantate der vier Herstellerfirmen vorgestellt, audiologische Messverfahren und therapeutische Angebote erläutert. Fragen gab es viele:
Im Gang des CHC hängen – nicht nur am Tag der Offenen Tür - Fotos aller Ansprechpartner und gut verständliche Erläuterungen rund ums Hören: „Welche Rolle spielen Gene in meiner Hörstörung?“ Oder: „Gutes Hören erfolgt im Gehirn“.
Professor Hagen bedankte sich bei seinem Team und vor allem bei Psychologin Heike Kühn, die das Programm organisiert hatte und die Besuchergruppen unermüdlich durch die engen Räume dirigierte, mit einem dicken Blumenstrauß. Und er vergaß auch nicht zu erwähnen, welche Rolle Selbsthilfegruppen bei der erfolgreichen CI-Reha spielen. Das CHC Würzburg ist ein offizieller „Partner der Selbsthilfe“ .
Frei-Exemplare der Schnecke fanden interessierte Leser:
Falls Besucher nicht hätten fotografiert werden wollen, hätten sie dies durch Aufkleber bekunden können. Davon machte, während diese Fotos entstanden, niemand Gebrauch:
Text und Fotos: Schnecke/uk
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