31. März 2021
Patientenbetreuung während der Corona-Pandemie an der MHH
Die Corona-Pandemie hat 2020 auch die MHH und das Deutsche Hörzentrum erreicht. Der beschränkte Zugang zu der Klinik war die Folge. Wie sieht die Patientenbetreuung inzwischen aus? Und welche Maßnahmen wurden dazu getroffen? Ein Überblick.
Umsetzung der Hygieneregeln an der MHH, Foto: medizinische Hochschule Hannover
Mitte März 2020 wurden umfangreiche Maßnahmen getroffen. Dazu gehörte auch der beschränkte Zugang zu der Klinik. So wurde durch ministeriellen Erlass die Behandlung auf Patienten mit bestimmten Indikationen (Notfälle, Tumorerkrankungen, Cochlea-Implantationen bei Kindern) beschränkt. Das brachte mit sich, dass keine Besucher oder Angehörige erwachsener Patienten mehr zu uns kommen konnten, bei Kindern nur noch ein Elternteil als Begleitung. Ambulante Termine für Patienten wurden auf die o. g. Gruppen reduziert, ebenso die verschiebbaren Operationen abgesagt.
Was waren nun die Konsequenzen für die Behandlung von Patienten mit Schwerhörigkeit?
Jeder Hörverlust bei Kindern ist ein dringlicher Behandlungsfall, um die Hör- und Sprachentwicklung möglichst optimal unterstützen zu können. Dazu zählen insbesondere Kinder zur Cochlea-Implantat-Voruntersuchung und für die Cochlea-Implantat-Versorgung.
Wir haben uns umgehend darangemacht, verschiedene Methoden zu erproben, die uns eine möglichst umfassende Behandlung unserer Patienten ermöglichte. Seit Mai 2020 konnten wir so eine neue Normalität in den Arbeitsweisen festlegen, um mit allen Patienten im Deutschen Hörzentrum und an der HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover unter Einhaltung der persönlichen Schutzbedingungen arbeiten zu können. Diese werden jeweils an die aktuellen Bestimmungen in unserer Region angepasst. Alle Patienten konnten so wie gewohnt zu ihren Nachsorgeterminen kommen und erhielten und erhalten unproblematisch Zutritt. Die persönlichen Schutzmaßnahmen sind uns inzwischen zur Gewohnheiten geworden.
Welche hygienischen Regeln gelten an der MHH und am DHZ?
- Maskengebot
- Plexiglaswände zwischen Mitarbeiter und Patient
- Sozialabstand minimal 1,5 m
- Reduzierte Anzahl von Patienten im Wartebereich
- Bei Krankheitssymptomen Durchführung eines COVID-19-Testes vor Aufsuchen des Deutschen Hörzentrums und der MHH
- COVID-19-Test für Patienten zur stationären Aufnahme
- Wiederholte Frischluftzufuhr mit hoher Luftaustauschrate
Wie verhält es sich nun mit der Kommunikation hörgeschädigter Patienten, die auf das Lippenlesen angewiesen sind?
Die Benutzung von Masken macht dies praktisch unmöglich. Durch das Aufstellen von Plexiglas-Schutzwänden kann dieses Problem effektiv umgangen werden. Diese große Maske ermöglicht weiterhin den Sichtkontakt und das Lippenlesen und der Patient ist dennoch im engen Kontakt mit Therapeuten, Ingenieuren und Ärzten. Ebenso wird auch die schriftliche Kommunikation mit diesen Patienten praktiziert, damit keine Inhalte für sie verloren gehen.
So ist es möglich, auch in Corona-Zeiten die erforderliche medizinische, technische und pädagogische Versorgung der Patienten auf dem bewusst hohen Niveau der Versorgung aufrechtzuerhalten und dies allen hörgeschädigten Patienten anbieten zu können. In der Zwischenzeit sind die Einschränkungen auf bestimmte Patientengruppen weggefallen, so dass alle Patienten mit Schwerhörigkeit uns ungestört in der MHH und im Deutschen Hörzentrum aufsuchen können.
Wir freuen uns, dass unsere Arbeit mit hörgeschädigten Patienten einen neuen, routinierten normalen Alltag gefunden hat, in dem das Personal sicher arbeiten kann und der Patient sich sicher fühlt. Wir haben somit alle Voraussetzungen geschaffen, dass alle Patienten in dieser Zeit weiterhin optimal rund um das Thema Hören versorgt werden können.
Fühlen Sie sich willkommen und sicher in der HNO-Klinik der MHH und dem Deutschen Hörzentrum. Wir freuen uns auf Sie!
Angelika Illg, Andreas Büchner, A. Lesinski-Schiedat, T. Lenarz
Mehr über die CI-Versorgung in Zeiten der Pandemie lesen Sie in der Ausgabe Nr. 111 der Schnecke.
Zurück