25. März 2019
Die CI-Versorgung als „Gesamtprozess“
Wie misst man den Erfolg einer Reha? Wann liegt die neue Leitlinie zur CI-Versorgung vor? Wie steht es um die Aussichten von CI-Trägern, ein MRT zu bekommen? Über diese und weitere Fragen diskutierten die Teilnehmer des IV. Runden Tisches zur CI-Versorgung am 13. Februar 2019 in Bonn.
Neu in der Runde war Prof. Dr. Thomas Deitmer als Co-Gastgeber, der neue Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie (DGHNO). In deren Räumen kamen die Teilnehmer des von Schnecke und DCIG initiierten Runden Tisches bereits zum dritten Mal zusammen.
Auch Prof. Dr. Timo Stöver (Uniklinikum Frankfurt/M.) war erstmals dabei, ebenso Göran Lehmann (Techniker Krankenkasse) sowie Alexandra Gödecke (Bundesinnung der Hörakustiker/biha). Die Regionalverbände der DCIG vertrat diesmal Oliver Hupka – und damit, an der Seite von Dr. Roland Zeh, die Interessen der Patienten. Prof. Dr. Dr. Ulrich Hoppe brachte wieder die Expertise der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA) ein.
Dr. Barbara Eßer-Leyding sprach für die Arbeitsgemeinschaft der CI-Reha-Zentren (ACIR). Für die CI-Herstellerfirmen erneut dabei waren Gregor Dittrich (Med-el), Thomas Topp (Cochlear), Steffen Vater (Oticon Medical) und Christoph Zimmer (Advanced Bionics).
Das Wichtigste in Kürze:
- Die von der DGHNO geführte Arbeitsgruppe zur Fortschreibung der AWMF-Leitlinie (AWMF = Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlich-Medizinischen Forschungseinrichtungen) hat sich öfter getroffen als geplant. Das führen die in der Runde vertretenen Teilnehmer übereinstimmend auf das ernsthafte Bemühen um Konsens und die bestmögliche Versorgung für jeden einzelnen Patienten zurück. Erstmals werde dort auch über konkrete Abläufe und Ziele der Nachsorge (Therapie, Reha) diskutiert. Man sehe die CI-Versorgung als einen „Gesamtprozess“ und begegne sich in der Arbeitsgruppe auf Augenhöhe.
- Ein anderer Ansatz, den CI-Versorgungsprozess weiter zu strukturieren zu standardisieren, stellt die Qualitätsinitiative (QuInCI) der Techniker Krankenkasse dar. Daran beteiligen sich derzeit fünf Kliniken, von der TKK erhofft werden jedoch deutlich mehr Teilnehmer. Langfristig erstreben die Krankenkassen eine verbindliche Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Noch fehle es an verbindlichen Daten darüber, welche Versorgungswege bei welchen Patientengruppen zu welchen Erfolgen führen.
- Solche Daten könnten künftig aus dem zu schaffenden bundesweiten CI-Register abzuleiten sein. Dessen Verhältnis zu dem von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten allgemeinen Implantate-Register muss geklärt werden.
- Magnetresonanztomographie: Die Teilnehmer der Runde unterstützen die von DCIG initiierten Gespräche mit dem Berufsverband der Radiologen. Ziel müsse sein, eine pauschale Ablehnung solcher Untersuchungen bei CI-Trägern zu verhindern.
- Die Runde hält es für richtig und nötig, dem „politischen Berlin“ die Belange von CI-Trägern näherzubringen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen DCIG und dem Deutschen Schwerhörigenbund (DSB) wird begrüßt.
Auch 2020 wollen sich alle an der CI-Versorgung beteiligten Institutionen, Verbände und Firmen erneut am Runden Tisch treffen.
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