15.01.2015
Aktuelle Zahlen zum Hörvermögen der Deutschen
Die Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) hat auch 2014 ihre alljährliche Hörtour durchgeführt. Im Aktionszeitraum von April bis Oktober 2014 ließen 25 347 Interessierte ihr Gehör in einem der FGH Hörmobile testen. An 368 Tagen machten dazu drei Hörmobile in etwa 303 deutschen Städten Station.
Bei den kostenlosen Hörtests, die von den Hörexperten der örtlichen FGH Partnerakustiker in den schallgeminderten Messräumen der Hörmobile durchgeführt wurden, konnten Audiogramme (Hörtestergebnisse) aller Teilnehmer erstellt und nach unterschiedlichen Kriterien ausgewertet. Die Ergebnisse liefern einige Hinweis darauf, wie es um das Hörvermögen der Deutschen bestellt ist. Nach Altersgruppen aufgeschlüsselt, ergibt sich folgendes Bild:
- Jugendlichen bis 20 Jahre: 9 Prozent der Tessteilnehmer zeigten eine leichte bis mittelgradige Hörminderung
- 21 bis 40 Jährige: Der Anteil der Menschen mit Hörschwäche liegt bei 23 Prozent
- 41 bis 60-Jährige: In dieser Altersgruppe liegt der Anteil bereits bei 55 Prozent
- 60 Jahre und älter: Hier sind nur noch 16 Prozent normal hörend. (32 Prozent wiesen eine leichte, 34 Prozent ein mittlere und 18 Prozent eine hochgradige Hörminderung auf)
- Bei der Ü60-Gruppe gibt es einen Hör-Unterschied zwischen Frauen und Männern in Höhe von sieben Prozent. Während hier noch 20 Prozent der Frauen guthörend sind, waren es bei den Männern nur 13 Prozent.
Schlussfolgerung
Hörprobleme sind entgegen der landläufigen Meinung kein reines Altersphänomen. Vielfach entstehen sie durch Verschleißerscheinungen im Innenohr – bei der heutigen enormen Lärmbelastung in Schule, Freizeit und Beruf sind dementsprechend auch jüngere Menschen zunehmend von Hörproblemen betroffen.
Andererseits zeigen die Zahlen eindrucksvoll, wie hoch der Anteil hörgeminderter Menschen vor allem in der Altersgruppe der Über-60-Jährigen ist. Nicht einmal ein Fünftel kann sich noch auf ein intaktes Gehör verlassen! Angesichts der demografischen Entwicklung besteht Handlungsbedarf: Aufklärung über Vorsorgemaßnahmen und Möglichkeiten zum Ausgleich bestehender Hörminderungen sind notwendig, um Hörvermögen, Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten.
Quelle: FGH
Weitere Infos unter www.fgh-info.de
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