14. März 2022

Kleine Köpfe, große Ideen: Bastian, Clara und Maximilian sind die deutschen Kinder-Erfinder 2022

Der elfjährige Bastian aus Hamburg ist in diesem Jahr der deutsche Gewinner des Kinder-Erfinder-Wettbewerbs von Med-El. Den zweiten Platz teilen sich die siebenjährige Clara aus Darmstadt und der elfjährige Maximilian aus Uelzen.

Bastian bekam den Preis für einen sprachgesteuerten Audioprozesssor, der Geräusche ausblenden kann, wenn der Benutzer Stille wünscht. Die Idee kam ihm beim Homeschooling mit seinen vier Geschwistern, als er bei hohem Geräuschpegel Schwierigkeiten hatte, sich zu konzentrieren. Mit dem Befehl „Blende Nebengeräusche aus!" wird es nun ruhig. Der Prozessor kann auch Vokabeln abfragen. Bastian freute sich über den ersten Preis: „Ich hätte nicht damit gerechnet. Der Wettbewerb hat mir viel Spaß gemacht.“

Clara und Maximilian haben sich beide unabhängig voneinander zum Umweltschutz Gedanken gemacht und überlegt, wie mit Sonnenlicht die Stromversorgung von  Cochlea-Implantaten sichergestellt werden kann.

Mehr als 270 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren hatten 2022 beinahe 300 Erfindungen eingereicht. Die Kinder stammen aus 19 Ländern; 20 Kinder sind aus Deutschland. Zu den Ideen der jungen Erfinder gehören „Rückspiegel“, die es gehörlosen Fußgängern ermöglichen, das Geschehen hinter sich wahrzunehmen, ein „Batteriesignal“, das den Implantat-Träger eine halbe Stunde vor dem Leerstand seiner Batterien informiert und eine „Vibrationsmatte“, die durch Vibrieren des Telefons anzeigt, dass jemand an der Tür klingelt. Diese Ideen führten vor Augen, welche Herausforderungen Menschen mit Hörverlust im täglichen Leben meistern müssten, schreibt das Unternehmen Med-El, das den Wettbewerb in diesem Jahr zum fünften Mal ausrichtete.

Unter allen Einsendungen, die in Form von Videopräsentationen, Zeichnungen, Gemälden oder sogar realen Prototypen erfolgen, wurden die neun besten Erfindungen weltweit ausgezeichnet. Bastian ist dabei der erste Gewinner mit einem Vibrant-Soundbridge-Hörimplantat. Diese Technologie wurde von ideas4ears-Gründer Geoffrey Ball entwickelt. Sie wird von ihm selbst immer noch getragen.  "Es gibt Kinder, die jedes Jahr mit neuen Ideen antreten. Das zeigt wahren Erfindergeist und Ausdauer“, kommentierte Ball den diesjährigen Wettbewerb.

Geoffrey Ball selbst wurde als Kleinkind taub und erfand daraufhin ein Mittelohrimplantat zur Behandlung seiner eigenen Schwerhörigkeit: die Vibrant Soundbridge. Mit dem Wettbewerb ideas4ears möchte er die nächste Generation von Hörimplantat-Erfindern ermutigen, sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern und ihre Erfindungsreise schon in jungen Jahren zu beginnen.           

Quelle: Med-El

 


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