Ärzte schlagen Alarm. Schon lange. Höralarm. Was hauen wir uns nicht alles „um die Ohren!“ Was „ziehen wir uns nicht alles rein?“ Discomusik bis zur Schmerzgrenze, ein Knopf im Ohr erlaubt überlaute Beschallung von morgens bis abends und überall. Wo man nur hinhört: Endlosmusik, eine unerwünschte Berieselung, ausgesprochener Hörmüll, Verkehrs-lärm, Fluglärm, Stress ... Ohren sind „auch nur Menschen“, und sie werden sich rächen. Walkmen und I-Pods produzieren bis zu 105 dB. Hörschädigungen nehmen zu, gerade bei Jugendlichen. Dauerhaft lärmbelästigte Menschen können mit der Zeit Symptome entwickeln, die denen einer Psychose ähnlich sind. Was wir dringender brauchen denn je ist eine akustische „Entschleunigung“, sind mehr und intensivere Erfahrungen der Stille. Der Musiker Peter Horton sagte dazu: „Stille ist der Klangfaden, aus dem das Prachtgewand des Universums gewoben ist.“
Dieses Buch will eine Lanze brechen für das Hören, bittet um Respekt vor den unglaublichen Vorgängen, die sich rund um den Vorgang des Hörens ranken. Dabei geht es auch um Zuhören, Verstehen, Hinhören, Überhören, Weghören, um unsere „innere Stimme“, um all das, was „sich gehört“ und „nicht gehört“, was „hörig“ macht, um das unerklärliche Erlebnis, „Stimmen zu hören“, von denen es keine Schallwellen gibt, das „Aufhören“, die Stille und vieles andere mehr. Hörbücher gibt es viele, aber dies hier ist ein wirkliches „Hör-Buch“.
Mit freundlicher Empfehlung
Susanne Nifer - Hörzentrum Saar