13. April 2021

CI-Tag 2021: Hörbarrieren abbauen

Die diesjährige CI-Tags-Kampagne der Deutschen Cochlea Implantat Gesellschaft (DCIG) will das Thema „Hörbarrieren“ bei den Menschen tiefer ins Bewusstsein rücken. Dazu haben die DCIG-Geschäftsführerin, Barbara Gängler, und die politische Referentin des Selbsthilfevereins, Annalea Schröder, der Südwest Presse ein Interview gegeben.

Laut Annalea Schröder, selbst CI-Trägerin, seien Hörbeeinträchtigungen sozial noch nicht akzeptiert. Barbara Gängler, die eine gehörlose Tochter hat, sagte der Südwest Presse: „Hörbeeinträchtigungen sind eine Kommunikationsbeeinträchtigung. Wenn die Kommunikation nicht klappt, entsteht schnell der Eindruck, der schlecht Hörende ist begriffsstutzig. Das wissen Hörgeschädigte, und dies hinterlässt viel Scham.“ Im Alltag stoßen Hörgeschädigte oft an ihre Grenzen, weil beim Fernsehen Untertitel fehlen oder es beim Telefonieren keine Übertragungsanlagen gibt. Auch die akustischen Ansagen auf Bahnhöfen sind laut Annalea Schröder häufig schlecht zu verstehen. Der Abbau von Hörbarrieren würde dabei nicht nur den Betroffenen helfen. „Wenn man Bildschirme aufstellen würde, auf denen das, was akustisch gerade durchgegeben wird, nochmal steht, davon würden auch Hörende profitieren“, so Schröder.

Gemeinsam arbeiten Barbara Gängler und Annalea Schröder derzeit an einer Kampagne gegen Hörbarrieren, die auch von anderen Hörgeschädigten-Verbänden unterstützt wird. Auftakt dazu war der Welttag des Hörens am 3. März 2021. Bis zum CI-Tag am 12. Juni gibt es außerdem noch zwei Mitmach-Aktionen der DCIG. Schröder betonte: „In der Politik entsteht langsam ein Bewusstsein dafür, wie Teilhabe für Menschen mit Hörbeeinträchtigung umgesetzt werden kann. Es gibt ein Umdenken, aber noch nicht genug.“ (nr) 

Weitere Informationen zur Kampagne gegen Hörbarrieren finden Sie hier. Das Interview ist hier veröffentlicht (SWP-Abo notwendig).


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