7. Dezember 2020

„Aktivierung der T-Spulen ist JETZT besonders wichtig!“

In einem offenen Brief appellieren die Selbsthilfeverbände DCIG und DSB an die Hörakustiker, ihre Kunden auf die T-Spule hinzuweisen und diese zu aktivieren. Diese trage in Kombination mit einer induktiven Halsringschleife zu einem besseren Verstehen unter anderem bei Videokonferenzen im Home-Office bei. Den Brief im Wortlaut lesen Sie hier: 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie mögen vielleicht denken, jetzt in Zeiten des Lockdown, wo keine Veranstaltungen, Gottesdienste und dergleichen stattfinden, bei denen man den IndukTiven Empfang mittels T-Spulen sinnvoll einsetzen könne, sei deren Aktivierung und Erläuterung bei Ihren Kunden unwichtig. Genau das Gegenteil ist der Fall. Für das Home-Office ist die Aktivierung der T-Spule wichtiger denn je.

Statt Präsenzveranstaltungen spielen derzeit Online-Seminare und Videokonferenzen eine große Rolle. Dabei sind Schwerhörende noch stärker im (Zu-)Hörstress als sonst. Selbst für guthörende Teilnehmende sind solche Konferenzen belastend. In den Büros „auf der anderen Seite“ entsprechen die Raumakustik und die Mikrofonierung im allgemeinen bei weitem nicht dem Standard für Videokonferenzräume. Die Qualität der Mikrofone ist schlecht, der Abstand zum Mund des Sprechenden zu groß, die Bildübertragung oft unbefriedigend. Ein Absehen vom Mundbild ist deshalb nur begrenzt möglich. Nach Videokonferenzen sind auch Guthörende „geschafft“! Auch bei vielen Online-Angeboten ist die Qualität der Aufnahmen unbefriedigend, weil sie nicht unter technisch optimalen Bedingungen produziert werden können.

Auf der „eigenen Seite“ ist zusätzlich das Verstehen über die Hörsysteme schwierig. Die in den Rechnern eingebauten Lautsprecher sind zu leise, strahlen in die falsche Richtung und werden somit durch die Raumakustik im eigenen Büro verfälscht. Auch passt ihr Frequenzgang nicht zu den Notwendigkeiten von Schwerhörenden. Wenn dann auch noch Störungen von benachbarten Arbeitsplätzen hinzukommen, ist „alles aus“.

Kopfhörer und Headsets lassen sich an die Hörsysteme nicht ankoppeln. Sie sind auch in Bezug auf den Tragekomfort über den Hörgeräten bzw. Sprachprozessoren eine Zumutung. Teures Rechner-Zubehör wird meist nicht von den Kassen erstattet und ist deshalb für viele Betroffene unerschwinglich.

Abhilfe verschaffen hier „IndukTive Halsringschleifen“. Sie werden an die Kopfhörerbuchse des Rechners angeschlossen und übertragen dann das Tonsignal ohne Störungen von dritter Seite, ohne Umwege und ohne zusätzliche Technik direkt in die Hörsysteme.

Daher ist es wichtig, dass Sie und Ihre Kolleg*innen die T-Spulen auch aktivieren. Das können Sie auf Ihren Rechnern durch das Setzen eines Häkchens in Sekundenschnelle erledigen. Damit entlasten Sie Ihre Kunden sowohl im Büro-Alltag als auch beim privaten Genuss von Online-Angeboten erheblich von Zu-Hörstress. Bitte aktivieren Sie deshalb bei allen Hörgeräten die T-Spulen und erläutern Sie Ihren Kunden deren Benutzung!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Roland Zeh, Präsident der DCIG                                    Dr. Matthias Müller, Präsident des DSB

Den offenen Brief können Sie hier als PDF herunterladen.  

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