11. Februar 2021

Tag des Notrufs „112“: Notruf-App „nora“ soll im April starten

Mit dem europäischen Aktionstag am 11. Februar soll die lebensrettende Notrufnummer in der Bevölkerung noch bekannter gemacht werden. Seit 2008 erreichen EU-Bürger die Notfalldienste aus allen Fest- und Mobilfunknetzen gebührenfrei unter der europaweit einheitlichen Notrufnummer. Für Menschen mit Hör- und Sprachbehinderungen wird es voraussichtlich ab April die bundesweite Notruf-App „nora“ geben.

Sowohl der Name „nora“ als auch das Logo der App wurden nun durch eine anonyme Abstimmung ermittelt. Über die neue Notruf-App können Feuerwehr und Rettungsdienst (112) bzw. die Polizei (110) erreicht werden. Laut dem nordrhein-westfälischen Innenministerium, das die Projektführung für alle Bundesländer übernommen hat, könne die App grundsätzlich von jedem genutzt werden, richte sich aber besonders an Menschen, die aufgrund einer Behinderung nicht oder nur schlecht telefonieren können.

Wie funktioniert die App?

Für die Nutzung der Notruf-App muss man sich vorab einmal registrieren. Im Menü können die persönlichen Angaben eingetragen oder geändert werden. Bei Start des Notrufs wird zunächst der eigene Standort abgefragt. Die App fragt außerdem, ob man Feuerwehr oder Polizei braucht, oder ob es sich um einen medizinischen Notfall handelt. Die Nutzer können dann Fragen zur Notfall-Situation beantworten. Alle Antworten werden am Ende zusammengefasst. Mit einem Klick auf „Notruf jetzt senden“ wird der Notruf zur zuständigen Leitstelle übertragen. Der Chat zur Kommunikation mit der Leitstelle öffnet sich automatisch.

Wer ist an der Entwicklung beteiligt? 

Seit August 2020 wird an der bundesweiten Notruf-App gearbeitet. Mittlerweile konnten viele der organisatorischen und technischen Grundlagen geschaffen werden. Auch wurden erste Versionen der Notruf-App programmiert. Damit die App den Anforderungen von Menschen mit Behinderungen gerecht werden kann, unterstützt eine vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für Menschen mit Sinnesbehinderungen organisierte Arbeitsgruppe bei der Entwicklung. Sie besteht aus Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und konnte die Barrierefreiheit und Bedienbarkeit der Notruf-App testen. Dadurch wurden laut Newsletter des NRW-Innenministeriums vor allem das Aussehen und die Benutzer-Freundlichkeit weiter verbessert. (nr)


Klares Design, einfache Handhabung: Bei der Entwicklung der App wurden auch Menschen mit Sinnesbehinderungen einbezogen. Fotos: Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen 


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