25. Februar 2020

„Es geht um mehr, als nur gut zu hören“

„Hör nicht auf!”, so lautet das Motto zum Welttag des Hörens 2020 am 3. März. Mit ihm werben WHO und der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie für die Prävention von Hörminderungen und klären über die Folgen unversorgter Hörschädigung auf. Deutscher Schirmherr ist in diesem Jahr Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

weitere Infos zum Welttag des Hörens gibt es auch hier

Am 3. März 2020 jährt sich der Welttag des Hörens zum 10. Mal. Der „World Hearing Day“ oder auch „International Ear Care Day“ ist ein internationaler Aktionstag, mit dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeinsam mit nationalen Partnern globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen lenken möchte. Hintergrund ist, dass etwa fünf Prozent der Weltbevölkerung, also rund 360 Millionen Menschen, hochgradig hörgemindert sind. Dies betrifft allein ein Drittel der über 65-Jährigen, aber auch 32 Millionen Kinder.

Appell zur Vorsorge
In Deutschland leben rund 5,8 Millionen Erwachsene mit einem Hörverlust. Oft sind die Betroffenen sozial isoliert, haben berufliche Schwierigkeiten oder leiden unter Folgeerkrankungen. Aufgrund der hohen finanziellen und gesundheitlichen Folgen unversorgter Schwerhörigkeit ruft der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie (BVHI) dazu auf, eine Hörminderung rechtzeitig versorgen zu lassen. So gilt unversorgter Hörverlust als einer der acht bedeutendsten Risikofaktoren einer Demenzerkrankung. Doch nur etwa jeder Dritte unternimmt etwas gegen seine Hörminderung. Demnach bleiben rund 3,8 Millionen Menschen unversorgt, das entspricht der Einwohnerzahl Berlins.

Die deutschsprachige Kampagne zum diesjährigen Welttag des Hörens mit dem Motto „Hör nicht auf!“ ist ein Appell zur Vorsorge durch regelmäßige Hörtests. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der in diesem Jahr die Schirmherrschaft des Aktionstages übernommen hat, warnt in seinem Grußwort: „Neben den direkten Folgen einer unversorgten Schwerhörigkeit kann eine Hörminderung zu weiteren körperlichen Auswirkungen und seelischen Beeinträchtigungen führen.“ Für ihn ist klar: „Es geht um mehr, als nur gut zu hören.“

Auch die CI-Patientenselbsthilfe Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft (DCIG) ist Partner des Aktionstags. „Wenn beim Hören nichts mehr hilft, kann das Cochlea-Implantat das Licht am Ende des Tunnels sein“, teilt Vorstandsmitglied Michael Schwaninger im Rahmen der Kampagne mit. „Wir arbeiten ohrenamtlich daran, dass das CI so bekannt wird wie der Herzschrittmacher. Nutzen Sie den Welttag des Hörens am 3. März und informieren Sie sich!“ (nr)

 
„Eine Welt ohne Töne wäre für mich kalt, leer und ohne Kommunikationsmöglichkeit.“
Dr. Matthias Müller, Präsident Deutscher Schwerhörigenbund 


„Eine Welt ohne Töne bedeutet für mich schwierige Kommunikation ohne die wichtigen ‚Zwischentöne‘. Keine solche Freude über Musik. Durch eine vermutlich ererbte Hochtonschwerhörigkeit kann ich ahnen, was einem an Kommunikationspräzision und Brillanz in der Musik dann fehlen würde.“
Prof. Dr. med. Thomas Deitmer


„Eine Welt ohne Töne, das wäre für mich eine Welt, in der ich mich einsam, isoliert und traurig fühlen würde.“
Prof. Dr. med. Stefan Dazert, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr-Universität Bochum

 

 


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