3. März 2023

Welttag des Hörens - Hörvorsorge ab 50

Zum Welttag des Hörens betonen DHV, DCIG und DSB, dass die Selbsthilfe Teil der guten Hörversorgung ist. Im Austausch mit anderen Betroffenen erhalten die Menschen mehr als nur Informationen. 

Welttag des Hörens

(c) Welttag des Hörens

Die Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft (DCIG), der Deutsche Schwerhörigenbund (DSB), und der Deutsche Hörverband (DHV), als Dachverband setzen sich dafür ein, dass die Selbsthilfe als gleichwertiger Partner im Prozess der Hörversorgung wahrgenommen wird. „Als Selbstvertretungsorganisationen sind wir kompetente Ansprechpartner, da wir alle wissen, wovon wir sprechen. Die eigene Hör-Reise zur bestmöglichen Versorgung macht uns zu Expertinnen und Experten in eigener Sache“, sagt Dr. Roland Zeh, Präsident der DCIG. „Aufgrund der Erfahrungen unserer Verbandsmitglieder wissen wir, dass es oft zu lange dauert, bis Betroffene die für sie bestmögliche Hörversorgung erhalten. Das muss sich ändern."

“Menschen werden auf ihrer Hörreise begleitet und bekommen Mut zugesprochen. Nicht selten entstünden Freundschaften fürs Leben, verbunden durch gemeinsame Erfahrung", so Ulrike Berger, Geschäftsführerin der DCIG. Die Gesellschaft und alle Regionalverbände bieten neben Beratung und politischer Interessenvertretung auch verschiedenste Selbsthilfeaktivitäten an. Insbesondere beim Punkt der Akzeptanz der eigenen Hörschädigung spielt die Selbsthilfe eine wichtige Rolle. 

Welttag des Hörens / Hörimplantat

(c) Welttag des Hörens

Welttag des Hörens von WHO und BVHI

Der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veranstalten gemeinsam mit der Initiative Hörgesundheit, Unternehmen und gesellschaftlichen Institutionen den Tag. Er findet jährlich am 3. März statt und zielt vor allem auf die gesundheitliche Aufklärung. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Hörvorsorge ab 50 - ICH geHÖRE daZU!“. Der Tag ist mit der Forderung verbunden, Hörscreenings für Menschen ab 50 Jahren als regelmäßige Vorsorgeleistung der gesetzlichen Krankenkassen anzubieten. 

Risiko der Altersschwerhörigkeit steigt ab dem 50. Lebensjahr 

„In Deutschland gibt es ca. 16 Millionen hörbeeinträchtigte Menschen, viele mit hochgradigem Hörverlust, für diese müssen wir die bestmögliche Versorgung erreichen", erklärt DSB-Präsident Dr. Matthias Müller. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko der Altersschwerhörigkeit, Presbyakusius. Deshalb rufen WHO, Industrie und andere Beteiligte die Menschen auf, das Gehör regelmäßig prüfen zu lassen. Da sich der Hörverlust oft schleichend und kontinuierlich entwickelt, wird er von den Betroffen häufig erst spät erkannt. Bleibt die Schwäche unbehandelt, lässt auch das Hörverstehen nach. Die Folge; Die Teilnahme am gesellschaftlichem Leben wird schwerer - angefangen bei Gesprächen bis hin zur Teilnahme im Straßenverkehr. Die Sicherheit im Alltag und die Lebensqualität lassen nach. Deshalb ruft die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) auch jüngere Menschen auf, ihr Gehör überprüfen zu lassen. „Zum Welttag des Hörens möchten wir dafür sensibilisieren, dass eine Hörminderung schon früher einsetzen kann, als man vielleicht annimmt”, erklärt Marianne Frickel, Präsidentin der biha. Frickel rät zur routinemäßigen professionellen Überprüfung des Gehörs. 

Gute Hörversorgung bedeutet Lebensqualität

„Eine gute Hörversorgung gepaart mit Barrierefreiheit für hörgeschädigte Menschen gibt den Betroffenen Lebensqualität und sichert den Erhalt der beruflichen Leistungsfähigkeit", sagt Dr. Harald Seidler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Hörverbandes. Daher müsse die zeitnahe und bestmögliche Hörversorgung für alle Betroffenen erreichbarer Standard in Deutschland sein.

Infostände und Klangspaziergang

Der Tag wird begleitet von zahlreichen Aktionen im Internet und als Präsenzveranstaltungen vor Ort. Die Deutsche Tinnitus-Liga ist zum Beispiel bei einem Infotag des Universitätsklinikums Heidelberg dabei. Ungefähr 90 Prozent aller Menschen mit einem chronischen Tinnitus sind von einer Schwerhörigkeit betroffen, so die Tinnitus Liga. „Eine frühzeitige Hörgeräteversorgung ist für Menschen mit chronischem Tinnitus und Schwerhörigkeit besonders wichtig, weil so die oft quälenden Ohrgeräusche besser in den Hintergrund treten können“, so Bernd Strohschein, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Tinnitus-Liga.

Das Weltkulturerbe „Völklinger Hütte“ im Saarland bietet einen besonderen Klangspaziergang am Samstag, 4.3.23, an. Töne werden mit historischen Geräuschen der Gebläsemaschinen, vom Abstich oder dem Quietschen des Erzschrägaufzugs in Beziehung gesetzt. Darüber hinaus gibt es besondere Angebote für Menschen die wenig oder gar nicht hören.

(mr)

Zum Welttag des Hörens fand auch wieder ein parlamentarisches Frühstück im Berliner Reichstagsgebäude statt.


Zurück