18. Januar 2018
Das vermutlich erste Musikinstrument, das ohne Akustik auskommt
„Theremin for the Deaf“ ist vermutlich das erste Musikinstrument, das nur mittels Cochlea-Implantat hörbar ist.
Stellen Sie sich eine Welt ohne Akustik vor: Die schönste Sonate Bachs oder der populärste Lady Gaga Song wären vermutlich nie entstanden. Ohne Schallwellen keine Musik – so zumindest die weitläufige Meinung bis jetzt. Doch für rund 30.000 Menschen in Deutschland ist das Hören nicht an die Akustik gebunden (Quelle: Deutsche Cochlear Implant Gesellschaft e.V., Stand: 31. Dezember 2011). Diese Menschen tragen ein Cochlea-Implantat (CI), ein in das Hörorgan implantiertes Hörgerät, welches weit mehr als Lady Gaga und Bach ertönen lässt. Es ermöglicht dem Träger / der Trägerin verschiedenste Klänge wahrzunehmen, ganz losgelöst von der Akustik. „Theremin for the Deaf“ ist vermutlich das erste Musikinstrument, das nur mittels Cochlea-Implantat hörbar ist. Die vom Theremin (einem Klassiker im Bereich der Synthesizer) erzeugten Sounds werden direkt auf das Implantat übertragen. Hier heißt es also: Ohne Cochlea-Implantat keine Musik. Entwickelt wurde das „Theremin for the Deaf“ am Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin. Im Rahmen des Projektes Dramaturgie der Signale“ lädt das Institut vor allem CI-Träger_innen zum Musizieren und Ausprobieren mit dem neuen Instrument ein.
Veranstaltungsinformation:
Datum: 15.02.2018
Zeit: 18:00Uhr
Ort: Medientheater,
Georgenstraße 47
10117 Berlin
Weitere Informationen:
Die Verbindung zwischen CI und Theremin wird mit einem Audio-Transmitter der Firma Cochlear realisiert, die so freundlich waren, diesen bereitzustellen. Damit lässt sich das Nucleus 6 und 7 System verbinden. Für andere Implantate wird eine Bluetooth Verbindung bereitgestellt. Dementsprechende Technik ist vom Träger / von der Trägerin mitzubringen.
Artwork von Marcel Heise
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