28. Januar 2020

biha: „Qualität der Hörsystemversorgung bleibt hoch“

Über die Qualität der Hörsystemversorgung in Deutschland sprachen bei der Pressekonferenz der Bundesinnung der Hörakustiker (biha) am 21. Januar 2020 im Haus der Bundespressekonferenz, Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, Carla Meyerhoff-Grienberger, Referatsleiterin Hilfsmittel beim GKV-Spitzenverband, Roland Engehausen, Vorstand der IKK Südwest sowie Ingo Kedziora, gesetzlich versicherter Hörsystemträger. 

Carla Meyerhoff-Grienberger berichtete als Referatsleiterin Hilfsmittel beim GKV-Spitzenverband über die größte bundesweite Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen, deren Ergebnisse im Sommer 2019 veröffentlicht wurden. 

Die repräsentative Befragung zeigte, dass 86 Prozent der Befragten mit ihrer Hörhilfenversorgung und 81 Prozent mit ihrem neuen Hörgerät zufrieden bis sehr zufrieden sind. „Die umfassenden gesetzlichen Regelungen, wie etwa das 

Hilfsmittelverzeichnis als Regulierungsinstrument oder das Präqualifizierungsverfahren, sind ebenso verantwortlich für die hohe Versorgungsqualität in Deutschland wie das sehr gute Ausbildungsniveau der Hörakustiker“, so Meyerhoff-Grienberger. 

IKK Südwest-Vorstand Roland Engehausen verantwortete bereits 2017 eine erste Versichertenbefragung, die zu ähnlichen Ergebnissen wie die aktuelle GKV-Befragung kam. Engehausen sieht für die Hörakustik große Chancen im Bereich der Digitalisierung und Telematik. Dabei spielt die Konnektivität von Hörgeräten mit digitalen Gesundheitsangeboten aus seiner Sicht eine große Rolle. Bei der Digitalisierung könnte den Hörakustikern eine Vorreiterrolle zukommen, da Hörsysteme schon lange digital seien: „Gerade das persönliche Beratungsgespräch ist auch in digitalen Zeiten das Maß der Dinge.“ 

Er deutete zudem mögliche zukünftige Projekte mit dem Hörakustik-Handwerk im Bereich der Digitalisierung - in Abstimmung mit der biha – an. 

biha-Präsidentin Marianne Frickel stellte klar, dass letztlich allein der Versorgte beurteilen kann, ob er zufrieden ist. „Wenn jemand lange Zeit schlecht gehört hat, bedarf es einer entsprechenden ständigen Feinanpassung durch den Hörakustiker.“ Diese Leistung des Hörakustikers ist maßgeblich für die Zufriedenheit eines Betroffenen. „Der Prozess, den wir gemeinsam mit dem Schwerhörigen gehen, dauert bisweilen länger und erfordert viel Geduld von allen Seiten“, erklärte Frickel. 

Die Versichertenbefragung habe deutlich gezeigt, dass die Versicherten mit ihrer individuellen Versorgung durch den Hörakustiker zufrieden sind, unabhängig davon, ob sie sich für eine Versorgung mit oder ohne private Zuzahlung entschieden haben. 

Der langjährige Hörsystemträger und gesetzlich Versicherte aus Berlin, Ingo Kedziora, beschrieb authentisch seine Erfahrungen auf dem Weg zum Hörsystem. Er lobte dabei die Dienstleistungsbereitschaft und individuelle Versorgung durch den Hörakustiker: „Gesprächssituationen sind für mich wieder völlig entspannt, weil ich weiß: ich höre – auch das Richtige.“ Die Versorgung mit seinen Hörsystemen gab ihm Lebensqualität zurück. Der selbstständige Ingenieur zeigte sich zudem fasziniert von den zahlreichen Möglichkeiten, die moderne Hörsysteme heute schon bieten. Besonders im privaten Bereich seien diese für ihn besonders wertvoll. 

Auf die Frage, was der Gesetzgeber machen kann, um die Versorgungsqualität auf diesem hohen Stand zu sichern, antwortete Meyerhoff-Grienberger: „Wir haben bereits jetzt schon viele Regelungen, die sinnvoll aufeinander aufgebaut sind und auch die Versichertenrechte stärken.“ Insbesondere durch das Heil- und Hilfsmittel-Gesetz wurden viele qualitätssichernde Maßnahmen eingeführt. „Wir sind auf einem guten Weg“, so Meyerhoff-Grienberger. 

Frickel fasste zusammen: „Die umfassende und individuelle Beratung ist maßgeblich für eine sehr gute Hörsystemversorgung und Teil des großen Dienstleistungsanteils.“ Für alle ist die Zufriedenheit des Versicherten der Maßstab für eine hohe Versorgungsqualität. Diese in Deutschland zu sichern und auszubauen, ist gemeinsames Interesse. 

Quelle: biha


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