25.08.2015

Der Stand der Technik für CI-Träger in Europa

Die EURO-CIU vertritt auf europäischer Ebene die Interessen von gehörlosen und ertaubten Menschen, die dank der implantierten Hörprothese, dem Cochlea Implantat (CI), hören können. Über 200 Teilnehmer aus 19 europäischen Ländern besuchten das 10. EURO-CIU Symposium in Antwerpen.

Am 10. April 2015 fand das 10. EURO-CIU Symposium mit Vorträgen und Poster-Workshops zum Stand der Technik für CI-Träger in Antwerpen statt. Die Eröffnungsveranstaltung am Vorabend wurde im wunderschön geschmückten Antwerpener Rathaus abgehalten, einem Gebäude, das an diesem Wochenende seinen 450. Geburtstag feierte. Ludo Schepen van Campenhout, Vizebürgermeister der Stadt, betonte in seiner Ansprache die vielen Meilensteine, die seine Stadt auch in Bezug der Versorgung von Menschen mit CI, vorweisen kann.

Leo de Raeve, Vorsitzender der Belgischen Organisation ONICI "ONafhankelijk Informatiecentrum over Cochleaire Implantatie" und Organisator der Veranstaltung, konnte uns bei seiner Eröffnungsrede stolz verkünden, dass ihre Majestät, die belgische Königin Mathilde, die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen hatte. Königin Mathilde, selbst Psychologin und Sprachtherapeutin, ist sehr daran interessiert, wie man Kinder und Erwachsene mit einem Hörverlust unterstützen kann. Er konnte 217 Teilnehmer aus 19 europäischen Ländern und aus Aruba, Australien, Kanada, Irak und USA begrüßen. Er bemerkte, dass die EURO-CIU die Belange von nunmehr 120.000 CI-Trägern in Europa vertritt.

Fortschritte in der Technologie

Thema des Symposiums war die multidisziplinäre Zusammenarbeit der Spezialisten bei der Unterstützung von CI-Trägern. International führende CI-Hersteller konnten den neuesten Stand der Technik aus ihrer Sicht vortragen. Weitere Referenten, Eltern eines CI-Kindes, ein erwachsener CI-Träger, ein HNO-Arzt, ein Gehörlosenpädagoge, eine Sprachtherapeutin, ein Neurologe, ein Audiologe, ein Psychologe, sie alle wiesen in ihren Vorträgen auf die Bedeutung der fachübergreifenden Arbeit bei der Unterstützung und Rehabilitation von CI-Trägern hin.

Frau Dr. Dr. h.c. Monika Lehnhardt, Vorstandsvorsitzende der Prof. Ernst Lehnhardt-Stiftung, umriss in ihrem Vortrag kurz die Historie zum Thema Taubheit und stellte Pioniere der Entwicklung von Technik zur Unterstützung von Menschen mit Hörverlust vor. Sie zeigte die wichtigsten Änderungen seit den frühen Tagen auf: die Erweiterung der Indikation, das Neugeborenen-Hörscreening, binaurale und bilaterale Versorgung und die Fortschritte in der Technologie, wie das Design von neuen Elektroden, neue Codierungs-Strategien, neue CI-Prozessoren, telemetrische Messung von Nervenantwortsignalen und bildgebende Verfahren. Sie erwartet dramatische Verbesserungen im Bereich der Anpassung und Rehabilitation von CI-Trägern durch die erleichterte Zugänglichkeit des Internets.

Vom 14. bis 17. April 2016 findet das nächste EURO-CIU Symposium mit Generalversammlung in der Villa Cagnolla bei Gazzada, Varese, in Italien statt. Das Thema wird „Lebensqualität und Rehabilitationsstrategien für CI-Träger“ sein.

Neues Präsidium

 

 

Auf der Generalversammlung der EURO-CIU wurde das Präsidium neu gewählt. Foto: Brian Archbold

Am Samstag, den 11. April fanden auf der Generalversammlung der EURO-CIU zudem Neuwahlen statt. Das neue Präsidium setzt sich wie folgt zusammen: Teresa Amat (Spanien) Präsident; Sari Hirvonen-Skarbø (Finland) 1. Vizepräsident; Søren Rasmussen (Finnland) 2. Vizepräsident; Epp Muil (Estland) Schriftführerin; Henri-François Baiverlin (Belgien) Schatzmeister; Leo De Raeve (Belgien) Beisitzer, Wissenschaftlicher Berater; Fernando Giménez (Spanien) Beisitzer, Webmaster; Brian Archbold (England) Beisitzer, Editor, Newsletter. Die DCIG dankt dem ausgeschiedenen Vizepräsidenten Prof. Hendrik Fehr für die langjährige Vertretung der deutschen Interessen in der EURO-CIU.

Reinhard Zille, Schriftführer BayCiv
Bayerischer Cochlea Implantat Verband e.V.
Arberweg 28
85748 Garching


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